„Spatz“ aus der goldenen Ära des Automobils
Oberleutnant „Spatz“ Jächter, 2015 auf der Festwiese (Bild Archiv des BSV/ Foto D. Pfau)
Wer ihn etwas näher kannte, wusste dass er Heinrich hieß. Für alle anderen war er einfach nur „Spatz“. Im Alter von 79 Jahren ist Heinrich Jächter bereits am 14. März verstorben − genau an dem Tag, als sein Vereinskamerad im Bürgerschützenverein, Oberst a.D. Hans Brockmann, zu Grabe getragen wurde.
Dass er Benzin im Blut hatte und Roadster-Fahrer durch und durch war, zeigte sich im Alltag, indem er einen Mercedes „300 SL–24“ aus den frühen Tagen der Baureihe „R 129“ pilotierte. War er aber auf schmalen Straßen des Münsterlandes unterwegs, fuhr er leidenschaftlich gerne mit seinem Arnolt Bristol Roadster. Mit diesem nahm er auch „mal eben“ am „Concours d’Elégance“ teil und räumte mit seinem Fahrzeug prompt den ersten Preis ab. Der Wagen hat einen Sechs-Zylinder-Motor, der seine Verwandtschaft zum BMW 328 aus den 1930er Jahren nicht leugnen kann. Nun sitzt er wohl mit Sterling Moss, Rudolf Caracciola und Huschke von Hanstein auf einer Wolke und wird sich das Oldtaimertreffen am „Pängel-Anton“ von oben betrachten.
„Spatz“ aus der goldenen Ära des Automobils (Bild: Rossen Gargolv)
„Spatz“ Jächter war Oberleutnant der ersten Kompanie und leidenschaftlicher Bürgerschütze. Die Schützenmesse ließ er sich nie entgehen, war aber als einer der letzten bekennenden Kneipengänger bis 2017 im Bierzelt ein „Luftüberlegenheitsjäger“. Spannende Geschichten hatte er immer auf Lager und verband das als alter Banker jedes Mal mit der passenden Seriosität. Als Mitglied des Jächter-Clans gehörte er zu den Poahlbürgern der Stadt und fand sich mit Ahlen sehr verbunden.
Tschüß Spatz (Bild: Rossen Gargolv)