Kein Schießen an der Vogelstange, kein Getümmel auf dem Festplatz. Die Kranzniederlegung auf dem Marktplatz ließen sich die Bürgerschützen jedoch auch im zweiten Corona-Jahr nicht nehmen. Mit Königspaar und kleiner Abordnung erinnerten sie am Fronleichnamstag an die Gefallenen und Verstorbenen aus ihren Reihen. „Ich freue mich ganz besonders, euch heute hier zu sehen“, sagte der zweite Vorsitzende Holger Steinhoff zu den zehn Aktiven, die sich mit Fahnen zum Königspaar gesellt hatten. „Es zeigt mir, dass unser Verein lebt. Ihr seid diejenigen, die ihn stark machen. seid die, auf die man sich verlassen kann – auch in schweren Zeiten wie diesen.“

Steinhoff forderte die Bürgerschützen auf, zuversichtlich zu bleiben. „Ich bin mir ganz sicher, dass wir den kommenden Winterball im Januar wieder feiern werden“, sagte er. Der noch im amtierende Regent Thomas Klotz möchte damit einen festlichen Glanzpunkt auf seine „ewige Regentschaft“ setzen, ebenso wie seine Königin Kristina Lützow. Nicht zuletzt habe der Verein in den vergangenen Monaten auf vielfältige Weise bewiesen, wie trotz Einschränkungen vieles im Sinne der Gemeinschaft bewegt werden kann. Der Vize-Vorsitzende erinnerte dabei auch an die Ordenschronik, die vor wenigen Wochen der Öffentlichkeit präsentiert worden ist. Daneben wurde auch der historische Schellenbaum einer Generalüberholung unterzogen.

Seit dem letzten Schützenfest im Jahr 2019 sind verstorben: Agnes Haver, Bernhard Hinteler, Marianne Schulze Eckel, Heinrich Schulte, Horst Nahrath, Klara Rosendahl, Heinz Fiehe, Johanna Schulze Beerhorst und Jürgen Klinge.

Mit einer kleinen Runde Frischgezapftem unter freiem Himmel mit dem obligatorischen Ruf „Horrido joho“ ließ die überschaubare Abordnung den Tag, der eigentlich den Höhepunkt im Schützenjahr darstellt, gemeinsam ausklingen. „Im kommenden Jahr gibt e dann auch wieder einen Umzug“, ist Ehrenvorsitzender Bernd Schulze Beerhorst ebenso optimistisch wie der „Vize“.

Hauptmann der Jungschützen Heiner Gosda und Hauptmann Peter Grebenstein trugen den Kranz, mit dem der Bürgerschützenverein Ahlen seine gefallenen und verstorbenen Mitglieder ehrt. Es war der einzige Programmpunkt, der trotz Corona stattfinden konnte.

Ahlen / Drensteinfurt. An wen wenden sich die Ahlener Bürgerschützen, wenn sie ein Problem mit ihrem Schellenbaum haben? An den „Gürtler“, den Rüstungsbauer oder – wie er heute heißt – den Metallbildner. So geschah es auch in diesen Tagen, denn das historische Objekt, das den festlichen Umzügen des Bataillons stets vorausgetragen wird, hat eine Frischekur nötig.

Oberleutnant Holger Steinhoff und Oberleutnant Josef Ostermann besuchten Gürtler-Meister Xaver Böcker (v.l.) in dessen Werkstatt in Drensteinfurt, wo der Schellenbaum erneuert wird.

Oberleutnant Holger Steinhoff in seiner Funktion als zweiter Vorsitzender des Bürgerschützenvereins Ahlen (BSV) und Oberleutnant Josef Ostermann als Inventarienverwalter besuchten Gürtler-Meister Xaver Böcker jetzt in Drensteinfurt. Der Schellenbaum hat durch seine regelmäßige Nutzung einige Schäden davongetragen. Seit 1835 wird die repräsentative Standarte für feierliche Anlässe genutzt, war laut Chronik auch im damaligen Kriegerverein Ahlen in Benutzung. „Bei der jüngsten Reparatur des Schellenbaumes entdeckte Meister Böcker eine Botschaft aus der Vergangenheit“, verriet Josef Ostermann unserer Zeitung nach dem Werkstattbesuch. Ein Brief des damaligen ersten Vorsitzenden Theo F. Leifeld, der den Schellenbaum anlässlich des 300-jährigen Bestehens im Jahr 1988 einer Revision unterziehen ließ, hatte für die Nachwelt einen Brief im inneren des Halbmondes hinterlassen. Der Originaltext: „4730 Ahlen, den 24. Februar 1988; Westfalendamm 44; Anlässlich unseres Jubiläums – 300 Jahre Bürgerschützenfeste in Ahlen – wurde wieder einmal dieser Schellenbaum überholt. Wir haben bewusst diesen Schellenbaum nicht auf neu getrimmt, sondern seinen historischen Charakter erhalten und ihn nur in Punkten repariert und ergänzt, wo es uns notwendig erschien. Die jeweiligen Reparaturen wurden von der Firma Böcker, Drensteinfurt, ausgeführt. Wir werden diesen Schellenbaum auch auf einer Ausstellung im Heimatmuseum in der Zeit vom 15. Bis 29. Mai 1988 ausstellen und ihn selbstverständlich in unserem großen Festumzug aus Anlass des 300-Jährigen mitführen.“

Bei der Revision vor 33 Jahren wurde bereits ein Hinweis darauf gefunden, dass schon im Jahr 1863 eine Reparatur stattgefunden hat. „Das Originalschreiben dazu, das sich an identischer Stelle befunden haben muss, konnte allerdings bei unseren Unterlagen nicht mehr aufgefunden werden“, bedauert Ostermann und hofft, dass vielleicht noch irgendwo archiviert ist. Einige Anmerkungen aus dem Archiv des BSV konnte Ostermann beim Ortstermin dennoch anbringen: Die älteste Erwähnung des Schellenbaumes stammt aus dem Jahr 1836. 27 Jahre später wurde das Objekt von Hugo Schüly repariert, 1955 von der Firma Adolf Schmidtmeier in Ahlen, damals Oststraße 48, gerichtet.

Ansonsten sind die Bürgerschützen anlässlich der aktuellen Revision dankbar für weitere Zeugnisse wie Fotos und Dokumente, die den jahrzehntelangen Einsatz des Schellenbaums nachvollziehen lassen. „Zum nächsten Schützenfest, das wir hoffentlich im Jahr 2022 wieder entspannt feiern können, wird er selbstverständlich wieder vorweggetragen“, hofft Holger Steinhoff.

Ahlen – Ein ganzes Buch voller Orden – und den Geschichten dahinter: Der Bürgerschützenverein Ahlen hat soeben einen dritten Chronik-Band veröffentlicht, der sich mit dem „Königssilber“ befasst.

Die zwei dicken Bände, mit denen der Bürgerschützenverein Ahlen seine jahrhundertealte Geschichte bereits aufgearbeitet hat, sind am Dienstag um einen weiteren wichtigen Band ergänzt worden. Dieser widmet sich nun gänzlich dem „Schützensilber“, also den Majestätenorden und den zum Teil bewegenden Geschichten dahinter.

Den Anstoß für dieses Werk, das neben der Vereins- auch Stadthistorie abbildet, gab Josef Ostermann als Verwalter der Inventarien des Bürgerschützenvereins bereits im Jahr 2008. Mit Bernd Schulze Beerhorst und Manfred „Tick“ Schmolke fand er schon damals engagierte Mitstreiter, die sich mit den sehr individuellen Hintergründen zur Gestaltung der Königs- und Kaiserorden sowie der Damenorden über die Generationen hinweg befassen wollten. Was fehlte, waren die nötigen Freiräume, um die Sichtung von Quellen vorzunehmen. Erst im Februar 2020 fand sich ein erweitertes Team zusammen, um aus der Idee endlich ein handfestes Buch werden zu lassen.

Soweit möglich, geht die neue Chronik bis zum ersten Orden aus dem Jahr 1688 zurück. Von 1950 bis heute ist die Dokumentation sogar vollständig. „Alle noch lebenden Ex-Regenten wurden dazu befragt“, berichtet der Inventarienverwalter.

Team steuerte unterschiedliche Fähigkeiten bei

Theo Ostermann als ältestes Vorstandsmitglied konnte zu den frühen Jahrgängen aus erster Hand berichten. Frank Beier und Dirk Rösner haben unter anderem beim zuständigen Fachausschuss für die Genehmigung der Fördermittel überzeugend geworben – mit einstimmigem Beschluss. Redakteur Christian Wolff schloss mit seinen Recherchen einige wesentliche Lücken und nahm mit Hilfe des Kreisarchivaren Dr. Knut Lange­wand sogar die verblasste Spur des 1933 verstorbenen Vereinschronisten und Vorsitzenden August Schimmel auf, in dessen Nachlass noch ein wichtiges Protokollbuch vermutet wird. Matthias Hartleif übernahm die digitale Koordination, um Medien und Einzelbeiträge zusammenzuführen. Für die qualitativ hochwertige Ausführung der Ordensfotos bedankte sich das Team bei Dominik Pfau und für die grafische Gestaltung bei Susi Dreismickenbecker.

„Vielfältige Fähigkeiten trafen bei diesem Projekt aufeinander“, hielt der Vorsitzende Horst Schenkel bei der Präsentation am Dienstag vor dem Heimatmuseum fest. Der eine oder andere Zufall habe sein Übriges dazugetan und die Pandemie brachte allen Beteiligten die nötige Muße. „Unerwartet hohe Fördermittel und großzügige Spender haben es ermöglicht, dass wir dieses Buch allen Mitgliedern nun kostenlos aushändigen können“, so Schenkel.

Berger: „Vorbildliches Engagement“

Bürgermeister Dr. Alexander Berger, der das Buch zuerst in den Händen hielt, lobte das druckfrische Werk als „vorbildliches bürgerschaftliches Engagement“ der Bürgerschützen, in welchem „eine jahrhundertealte Tradition abgebildet“ werde. Nähme man diese genauer ins Visier, falle auf, dass der Verein „auch schwere Krisenzeiten überdauern kann“. In der aktuellen Situation nicht das schlechteste Vorzeichen. Diese Kontinuität der Schützen bildet die Dokumentation auf über 200 Seiten mit zahlreichen Bildern und Erklärungen ab und dient damit für den Bürgerschützenverein auch als Zeichen der Zuversicht während der Corona-Pandemie. Angesichts der schmerzlichen Absage der Schützenfeste 2020 und 2021 komme das Buch aber vielleicht gerade zur rechten Zeit. „Jetzt hat man ja Zeit es zu lesen“, meinte der Vorsitzende.

Ahlen – Der älteste Orden stammt aus dem Jahr 1688. Mit ihm beginnt das neue Buch, das der Bürgerschützenverein Ahlen über sein „Majestätensilber“ erstellt.

Das „Majestätensilber“ – seit jeher der ganze Stolz eines Schützenvereins. Die Namen, die auf den Orden einstiger Regenten eingraviert sind, überdauern Jahrzehnte. Im Fall des Bürgerschützenvereins Ahlen sogar Jahrhunderte. Der älteste Beleg an den Königsketten stammt aus dem Jahr 1688. „Seit langer Zeit hält dieser Orden, der Johann Northoff als Schützenkönig auswies, für uns als Gründungsbeleg her“, sagt Inventarienverwalter Josef Ostermann . „Doch seit den Forschungen zum 325-jährigen Bestehen unter maßgeblicher Mitwirkung des Stadtchronisten Jürgen Rheker wissen wir, dass die Wurzeln unseres Vereins noch viel tiefer reichen.“ So stehe heute fest, dass sich die Bürgerschützen ursprünglich aus der früheren Dreikönigsbruderschaft Ahlen formierten. Diese Bruderschaften, auch Landwehren genannt, hatten die Aufgabe, die Stadt zu verteidigen und die Stadtmauern zu sichern. Und dass zu allem Ernst auch die Geselligkeit gehört, wussten die Schützen schon damals, wie Rechnungen über gestiftete Bierfässer zeigen.

Oberleutnant Matthias Hartleif, Oberst Frank Beier und Susi Dreismickenbecker

Ehrenvorsitzender Hauptmann Bernd Schulze Beerhorst (v.l.), Oberst Frank Beier, Vorsitzender Hauptmann Horst Schenkel und Susi Dreismickenbecker

Josef Ostermann, der das Amt des Inventarienverwalters von seinem Vater Theo übernommen hat, schwebte schon lange vor, die schmucken Orden des Vereins in Buchform zu dokumentieren. Die Tatsache, dass das Vereinsleben durch die Corona-Pandemie in weiten Teilen „auf Eis“ liegt, hatte für den eigens einberufenen Arbeitskreis einen entscheidenden Vorteil: „Wir konnten das Projekt in Ruhe nach vorne bringen“, so Ostermann. Durch die finanzielle Unterstützung aus dem städtischen Fonds für bürgerschaftliches Engagement gelingt es nun, aus den Forschungsergebnissen ein ansehnliches Ordensbuch zu erstellen. Ein Novum im heimischen Schützenwesen. Noch nie zuvor wurden sämtliche Objekte aus einem Zeitraum, der mehrere Jahrhunderte umspannt, in diesem Umfang beleuchtet. Auch den ehemaligen Vorsitzenden und ehrenamtlichen Denkmalpfleger Bernd Schulze Beerhorst konnte Ostermann zur Mitarbeit gewinnen. Das Ordensprojekt stieß mittlerweile auf überörtliches Interesse. Das WDR-Fernsehen begleitete den Arbeitskreis einen Abend und will in nächster Zeit darüber in der „Lokalzeit Münsterland“ berichten.

„Der Bürgerschützenverein Ahlen hat das große Glück, neben Listen und Protokollen auch handfeste, teils kunstvolle Belege seines Werdens und Wachsens vorweisen zu können“, weiß Bürgermeister Dr. Alexander Berger, der sich über die Fortschritte informiert hat. „Es tauchen mitunter Familiennamen auf, die bis heute in Ahlen und Umgebung geläufig sind, während andere verschwanden. Namen von bedeutenden Persönlichkeiten und Amtsträgern finden sich hier. Die Orden spiegeln somit auch ein gewichtiges Stück Stadtgeschichte wider.“
In jüngerer Zeit haben sich die Regenten nicht nur mit ihrem Namen einen Platz in der Schützenhistorie gesichert, sondern auch sehr viele Gedanken über Symbolik und Optik gemacht. Manchmal werden Berufe oder Leidenschaften aufgegriffen, manchmal markante Gebäude der Wersestadt. Dort, wo es möglich war, haben die Autoren des Buches in Worte gefasst, was genau die Ordensintention war.

Und auch das bezeugt die Ordenschronik: Jahre ohne Festfeiern – bedingt durch Kriegs- und Notzeiten oder angesichts politischer Verordnungen wie dem Zwangs-Zusammenschluss der Ahlener Schützenvereine im Dritten Reich – hat es immer wieder gegeben. Die Corona-Pandemie als größte Zäsur der Neuzeit bleibt da nicht unerwähnt. Die Einschränkungen des gewohnten Vereinslebens gehören ebenso zur Geschichte, wie bei vielen anderen Gemeinschaften auch, die sonst vom Miteinander und dem ungezwungenen Zusammenkommen geprägt sind.

Die dritte Kompanie des Bürgerschützenvereins Ahlen seit 1688  umfasst traditionell die Zivilschützen. Gemessen an ihrer Zahl bilden sie die größte Kompanie, auch wenn sie im Festgetümmel oft weniger ins Auge stechen. Militärisch betrachtet, also von der Anzahl ihrer Offiziere, stellen sie die bescheidenste Einheit innerhalb des Schützenbataillons dar.

Hauptmann Norbert Deitermann, Befehlshaber der dritten Kompanie, ist es gerade deswegen ein Anliegen, das Zusammengehörigkeitsgefühl seiner Truppe zu stärken. Daraus entwickelte sich die Idee, regelmäßig zu einem Kompaniekonvent einzuladen, um sich über aktuelle Situationen und den Ablauf des Schützenmarsches innerhalb der Ehrenformation der Offiziere auszutauschen. Diese Zusammenkunft ging vor wenigen Monaten ein erstes Mal über die Bühne und hat einen derart großen Anklang gefunden, dass sich Fahnenjunker Sebastian Wels bewogen fühlte, das nächste Treffen dieser Art auf Haus Kentrop auszurichten.

Dafür musste das Offizierskorps die Ahlener Gefilde verlassen und strategisch über die Lippe auf Hammer Gebiet übersetzen. Der Blick über den Tellerrand der Wersestadt lohnte sich: Bei Kaltgetränken – nicht nur Mineralwasser wurde serviert – und einem frischen Steak sowie anderen Gaumenfreuden wurde in außergewöhnlicher Umgebung über das zukünftige Vorgehen der Ehrenformation „gestritten“.

Angefeuert wurde die Diskussion sogar sinnbildlich, denn während des Austausches loderte ein Lagerfeuer. Das Ganze glich im parkähnlichen Gelände eher einem Abenteuer als einem Konvent. Doch Hauptmann Deitermann konnte viele Anregungen mitnehmen.

Beschlossen wurde, in der Nach-Corona-Zeit ein Schießtraining in einem eher jagdlich angehauchtem Simulator zu absolvieren. Mehr noch: Diese Zusammenkunft stärkte tatsächlich die Kameradschaft unter den Offizieren der dritten Kompanie. Die nächste Einladung ließ nicht lange auf sich warten. Sie wurde von Leutnant Gordon Waldmann ausgesprochen.

Mit einer schlichten Zeremonie hat eine Abordnung aus allen Gliederungen des Bürgerschützenvereins einen Kranz zur Ehrung der Gefallenen und Verstorbenen des Vereins am Kriegerehrenmahl niedergelegt. Statt der üblichen Abnahme des Bataillons auf dem Marktplatz gab es, angesichts der Corona – Pandemie,am Fronleichnamstag einen kleinen Aufmarsch des Offizierskorps in Uniform und mit Schützenhut – natürlich unter Einhaltung der geltenden Abstandsregeln. Die Monarchin Kristina Lützow verfolgte mit ihrem König Thomas Klotz die Zeremonie.  Beide leiteten mit dem Graderücken der Kranzbänder das dann nunmehr zweite Jahr Ihrer  Amtszeit als Majestäten des Bürgerschützenvereins ein.

Oberleutnant Holger Steinhoff und Hauptmann Peter Grebenstein trugen den Kranz, mit dem der Bürgerschützenverein Ahlen seine gefallenen und verstorbenen Mitglieder ehrt. Es war der einzige Programpunkt, der trotz Corona stattfinden konnte.

Normalerweise  hätten wir Bürgerschützen am Fronleichnamstag 2020 den Nachfolger von seiner Majestät Thomas Klotz an der Schützenstange ausgeschossen. Doch wie alle anderen Vereine im Lande wurden auch wir Grünröcke gezwungen, unser diesjähriges Hochfest ausfallen zu lassen. Verbundenheit zeigen wir aber dennoch, denn zahlreiche Schützenbrüder und – Schwestern folgen dem BSV-Aufruf, sich dennoch mit Uniform, Hut und Vereinsemblem ablichten zu lassen. Entstanden ist eine  bunte Collage. Eines wird dabei ganz deutlich: „Die anfängliche Trauer über die erzwungene Festabsage ist mittlerweile einer großen Vorfreude gewichen“, sagte Oberst Frank Beier. „Wir sind fest davon überzeugt, dass die Aktivitäten im Jahr 2021 einigen Anschub bekommen werden.“

Geschätzte Freunde des Ahlener Schützenwesens. Die aktuelle, sehr dynamische Entwicklung der Auswirkungen des Corona Virus hat auch unseren Bürgerschützenverein  Ahlen e.V. erreicht.

Täglich werden wir mit neuen Hiobsbotschaften konfrontiert und wir brauchen alle Kraft und Energie unseren Alltag zu bewältigen. Viele Menschen kommen aktuell an die Grenze ihrer Belastbarkeit und werden vor gravierende Probleme gestellt.

Auch unser Verein bleibt aufgrund der Pandemie  nicht davor verschont und wir können keine verlässliche Prognose abgeben, wie sich unser Alltag in Zukunft gestaltet.

Die Auswirkungen der Corona Pandemie haben den Vorstand zu der konsequenten Entscheidung veranlasst, das Bürgerschützenfest Ahlen 2020 abzusagen.

Wir folgen somit dem Verbot der Landesregierung NRW und der Anweisung unseres Bürgermeisters Dr. Alexander Berger, bis Ende August kein Schützenfest zu feiern.

Diese Entscheidung beruht insbesondere auf der moralischen Verantwortung gegenüber den Menschen.

Uns ist bewusst, dass wir uns in schwierigen Zeiten befinden und das alle mit einer gewissen Unsicherheit auf das Jahr 2020 blicken. Nichts desto trotz sind wir guter Hoffnung, dass sich diese einschneidende Situation im zweiten Halbjahr soweit gebessert hat, das wir im November unsere Jahreshauptversammlung durchführen können.

Im Namen des Vorstandes

Horst Schenkel
1.  Vorsitzender

Feierliche Übergabe der runderneuerten Tafelfahne des Bürgerschützenvereins Ahlen an den erweiterten Vorstand: Oliver Rasfeld, Jörn Ringelkamp, Josef Ostermann, Dirk Rösner, Karsten Havighorst, Harald Ulfig, Frank Beier, Marcel Jäger, Jan Kaplan, Thomas Klotz, Peter Grebenstein, Theo Ostermann, Holger Steinhoff, Bernd Schulze Beerhorst und Horst Schenkel (v.l.).Ein undatiertes Bild aus dem Archiv des Bürgerschützenvereins Ahlen zeigt die Tafelfahne bei einem Festumzug über den Marktplatz vor dem Reisebüro Pieper; rechts das damalige Hotel Pieper. Die Aufnahme entstand vor dem Zweiten Weltkrieg, vermutlich in der Weimarer Zeit.

Neuer stellvertretender Schützenbataillonskommandeur wurde Major Hendrik Koch. Mit der Berufung Kochs wird das neue Konzept des Oberst Beier umgesetzt: Jeweils im geschäftsführenden Vorstand des Militärischen Vorstandes einen Offizier in den 50er, Einen in den 40er und Einen in den 30er Lebensjahren zu besetzen, so dass in Zukunft ein „Generationswechsel“ immer sanft vollzogen werden kann. Für seine besondere Verbundenheit mit dem Jungschützenkorps steht der neue Major seit Jahren als Gastgeber des Jungschützenfestes zusammen mit seiner Frau Aline auf seinem Hof am Kälberbach.

Adjutant des Oberst ist fortan der ehemalige Fahnenoffizier der Jungschützen Leutnant Jan Kaplan. Für Jan Kaplan war der Eintritt in den Militärischen Vorstand ein fliegender Start. Mit einer klassischen Jungschützenlaufbahn, die ihn letztendlich zum Kammerbullen machte und dem schnellen Weg des stellvertretenden Königsoffiziers auf dem Winterfest, wurde er schnell zum Fahnenoffizier der Jungschützen und zeichnete sich immer durch seinen selbstlosen Einsatz für das Jungschützenkorps aus. Die Berufung zum Adjutanten des Oberst ist in der Geschichte des BSV nicht selten ein Sprungbrett für Größeres.