Dass bei einer Kulturveranstaltung wie einer Ausstellungseröffnung im Heimatmuseum zur kulinarischen Unterhaltung Bier und Bratwurst gereicht werden, kommt eher selten vor. Am Freitagabend wurde die Ausnahme zur Regel und Bürgermeister Dr. Alexander Berger stiftete obendrein noch ein 30-Liter-Fass. Perfekte Voraussetzungen also, das heimische Schützenwesen einmal in Gänze zu beleuchten.
Gabriele Moser-Olthoff als Vertreterin der städtischen Kulturabteilung hob in ihrer Laudatio hervor, dass in diesem Fall kein Doktor oder eine Professorin über die Intentionen des Künstlers referiert. „Heute haben wir das Glück, mit dem Künstler persönlich ins Gespräch zu kommen.“ Peter Menne stammt aus dem Westfalenland, lebt jedoch inzwischen in Brandenburg, dennoch hat ihn das Schützenwesen seiner Heimat nie losgelassen.
Der Künstler, lobte Bürgermeister Dr. Alexander Berger, steuere mit seinen Karikaturen das Augenzwinkern, den humorvollen, aber auch hinterfragenden Blick auf die „Grünröcke“ bei. Das Stadtjubiläum „800 Jahre Ahlen“ und der Nachweis von 336 Jahren Schützenfesten in Ahlen passe wunderbar zusammen. „Mit weit mehr als 1000 Mitgliedern sind die Schützenvereine heute ein maßgeblicher Träger von Veranstaltungen, Traditionspflege und gemeinsamem Leben in Ahlen“, so das Stadtoberhaupt. Der durch die Ahlener Schützenvereine gestaltete Teil der Ausstellung zeuge vom Engagement der beteiligten Menschen und der Bedeutung der Schützen für das Allgemeinwesen.
„Historische Dokumente und Exponate erinnern zum einen an die Wurzeln in den mittelalterlichen Wehren, zum anderen an die Ereignisse der jüngeren Jahrzehnten“, sagte der Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Ahlener Schützenvereine, Dr. Andreas Kirst. „In der dazugehörigen Audioinstallation bringen Vertreter der Vereine zum Ausdruck, was für sie gerade in heutigen Zeiten Heimat, Tradition und Gemeinsinn bedeuten.“ Nicht zuletzt zeige sich, dass die oft so ernsten Amtsträger auch über sich selber lachen können.
Fotos und Text: Christian Wolff